Foodsharing ist eine gute Sache – davon bin ich überzeugt.
Auch bei uns im Haus und in Stuttgart Sillenbuch gibt es solche Initiativen.
Es werden jeden Tag tonnenweise abgelaufene, fast abgelaufene, nicht mehr ansehnliche oder übrige Lebensmittel direkt im Supermarkt in die Tonne entsorgt. In Deutschland ist bedauerlicherweise Müll auch noch Eigentum, daher riskieren Menschen die Containern in Deutschland empfindliche Strafen.
Daher finde ich es großartig wenn engagierte Menschen dafür sorgen dass weniger weggeworfen wird. Man mag wie Ralph Bollmann vom Deutschlandfunk finden dass es nichts bringe
…das Problem auf Handel und Industrie zu schieben. Sie reagieren an diesem Punkt auf unsere Bedürfnisse, und die sind eine Folge unserer Lebens- und Arbeitswelt: Wer abends um sieben abgehetzt aus dem Büro kommt, der möchte beim Bäcker keine leeren Regale sehen.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/gespaltenes-verhaeltnis-zu-lebensmitteln-bei-uns-wird.1005.de.html
Diese und andere Binsen präsentiert Ralph Bollmann – hier ein paar Highlights:
Abgelaufenen Joghurt zu konsumieren, das zeugt nicht von Moral, sondern von schlechtem Geschmack.
…
Ein Hauch von Verschwendung gehört zum guten Leben dazu.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/gespaltenes-verhaeltnis-zu-lebensmitteln-bei-uns-wird.1005.de.html
Natürlich ist via Foodsharing Lebensmittel zu „retten“ nur ein Tropfen auf dem heißen Stein wenn man die globale Lebensmittel-Überproduktion ansieht. Dies ist Marktbedingt, allerdings kann man als Konsument einen Markt eben einzig und alleine über sein Kauf- und Konsumverhalten steuern. Wer bei Foodsharing teilnimmt kauft selbst weniger Lebensmittel ein. Insofern sinkt mittelfristig die Menge an vorgehaltenen Lebensmitteln und damit auch indirekt die Menge an (über-)produzierten Lebensmitteln.
Letzenendes ist genießbare Lebensmittel im großen Stil wegzuwerfen auch nur eine weitere, teils vermeidbare Form von Ressourcenverschwendung. Lebensmittel zu produzieren erzeugt CO² durch Traktoren, Transport, verbraucht Strom zur Kühlung und jede Menge Wasser – insofern helfen Foodsharer dabei Ressourcen zu sparen. Dafür, und für die immer wieder in unserem Keller zur freien Verfügung stehenden, „geretteten“ Lebensmittel bin ich ihnen sehr dankbar!